18.05.2012

TONIGHT @ KUNSTHAUS | ERFURT

JULIA STASZAK
"SOMMER, FRÜHLING, HERBST UND WINTER"
 Vernissage: FREITAG, 18. MAI 2012, 20 UHR 
Einführung: Dr. Silke Opitz, Kunsthistorikerin
Kunsthaus Erfurt | Michaelisstraße 34 | D-99084 Erfurt

Raumbilder jenseits von Repräsentation und Dekoration Der Ausgangspunkt von Julia Staszaks künstlerischem Arbeiten war die Malerei. Sehr früh allerdings kann man in ihren scheinbar noch klassischen Tafelbildern bemerken, dass diese Malerei nicht an den Rändern der Leinwand aufhört.
Ja mehr noch, man spürte, dass das Bild, vor dem man stand, nicht das eigentlich Gemeinte war. Physisch wurde das schnell unternauert, indem Julia Staszak ganze Wände, später dann auch ganze Räume gestaltete; Malerei wurde Wandmalerei, Wandmalerei Raumbild.
Doch diese physisch-faktischen Erweiterungen füllten nicht etwa die Fehlstellen auf, sondern präzisierten zunehmend Staszaks analytisch-konzeptuellen Entwurf, der die Rahmenbedingungen von Kunst-Machen mit reflektierte.
Staszaks Themen sind Herrschafts- oder Kräfteverhältnisse wie sie für das Betriebssystem Kunst und darüber hinaus bestimmend sind.
Dabei arbeitet sie nicht textlich oder dokumentarisch, zieht sich nicht auf die Illustration bekannter Theoriediskurse aus Ästhetik, Soziologie oder Politik zurück, sondern entwirft malerische, skulpturale oder architektonische Erfahrungsräume, die mehr sind als Kommentare.
Vor diesem Hintergrund des kritischen Hinterfragens von Funktion und Bedeutung des öffentlichen Präsentierens, des Zeigens setzt Julia Staszak in ihren großen Installationen Werke anderer KünstlerInnen ebenso wie ältere Werke aus der eigenen Produktion in unvordenkliche Beziehungen.
So entstehen immer neue, immer hierarchiefernere Kontexte nicht zuletzt für das eigene Oeuvre, das sich in ständig neuen Versionierungen aufzulösen scheint.


Jörg van den Berg, Columbus Art-Foundation
text via Kunsthaus-Erfurt

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